English version of this blog here.
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Im Jahre 2010 wurde dieser Tag ins Leben gerufen, und zwar als öffentliche Reaktion auf die Serie von Selbstmorden schwuler Jugendlicher in Amerika - eine Geste der Solidarität und des Mitgefühls. Als äußeres Zeichen der der Verbundenheit wurden am 20 Oktober lilafarbene Kleidungsstücke getragen.
Und außerdem gab (und gibt) es Apps, die ein lila Einfärben von Avataren / Profilbildern auf Twitter, Facebook und anderen Social-Networking-Seiten erlaubte, sodass man auch online ein Zeichen setzen konnte. Auf der Seite, zu der ich oben verlinkt habe, ist dies auch in diesem Jahr möglich.
Leider habe ich keinerlei deutschsprachigen Websites oder Wikipedia-Einträge zu dem Thema Spirit Day gefunden. Sollte sich dies in Zukunft ändern, trage ich entsprechende Links nach - und ich freue mich auch sehr, wenn jemand mir einen solchen Link schicken kann! Hierfür am besten einfach einen Kommentar hinterlassen.
Der Spirit Day ist zwar eine Sache, die in Amerika entstanden ist und auch hauptsächlich dort an Schulen, Universitäten etc. umgesetzt wird, aber internationale Unterstützung und Solidarität ist sehr wichtig.
Weil ich das so sage? Nein. Weil das so ist.
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Als ich Ende September 2010 von der Serie von (bis dahin) vier schwulen amerikanischen Jugendlichen hörte, die sich im Zeitraum von nur wenigen Wochen das Leben genommen hatten, weil sie wegen ihres Schwulseins gemobbt wurden, war ich zutiefst betroffen.
Nachdem ich dann einige erste Videos gesehen hatte, die als Beiträge zu der (ein paar Tage zuvor ins Leben gerufen) Kampagne "
It gets better" bei YouTube hochgeladen worden waren, beschloss ich sofort, ebenfalls einen ersten solchen Videobeitrag zu erstellen.
"It will get better ... if we do something!"
(Es wird besser werden ... wenn wir etwas tun!)
Es ist ein Video-Blog (Vlog), in dem ich versuche zu erklären, was getan werden muss, damit eine Situation geändert werden kann, die einfach nicht zu akzeptieren ist. Was ich aufführe, sind nur ein paar ganz basale Dinge, die wirklich jeder von uns tun kann - und je mehr dabei zusammen helfen, um so einfacher wird die Sache. Es braucht ein wenig Mut dafür, das ist richtig, und es mag ein Sprung ins kalte Wasser sein, aber bei einem ehrlichen Blick ins Herz wird ein jeder von uns erkennen, dass ich recht habe und dass die Sache machbar ist!
Und es müssen Dinge getan werden - jetzt, und jeden Tag, um aktive Hilfe und Unterstützung zu leisten, und zwar genau in dem Moment, wenn Mobbing passiert - genau dann müssen Leute da sein, die sich für die Opfer engagieren und nicht einfach wegschauen.
Einen Tag, nachdem ich dieses erste Video hochgeladen hatte, habe ich ein zweites Video erstellt, dass meine Message auf etwas andere Art herüber zu bringen versuchte:
"It is okay if you are gay ... Stop Bullying Now!"
(Es ist okay, wenn Du schwul bist ... Stoppt Mobbing Jetzt!)
Dieses Video hat bislang über 26.000 Aufrufe und über 440 Kommentare bekommen - Zuschauer haben sehr bewegende und emotionale Statements geschrieben, und ich antworte tatsächlich auf jeden einzelnen Kommentar. Es hat auch einige harsche (aber sehr lesenswerte!) Diskussionen im Kommentar-Bereich des Videos gegeben, mit Leuten, die schwulenfeindich eingestellt sind - und es sind auch ein paar "Hater / Hasser" aufgetaucht, die ihre verächtlichen Bemerkungen loswerden wollten und dann nicht wieder auftauchten. Aber dieser Teil an Kommentatoren war in der überwältigenden Minderheit.
Bitte diesen Gedanken in Sachen Zahlen / Anzahl im Kopf behalten - ich komme gegen Ende dieses Blogs nochmals darauf zurück!
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Also, meine "Spirit Day 2011 Story" (Geschichte zum Spirit Day 2011), die beizutragen die glaad jedermann aufgefordert hat, spannt sich praktisch über ein ganzes Jahr, und eigentlich sogar noch über einen längeren Zeitraum, weil ich mein erstes Anti-Bullying-Video ("Bullying" = Mobbing - schon klar, oder?) bereits im März 2009 gemacht habe:
"For Us"
(Für uns)
Und ich habe auf YouTube tatsächlich eine Riesenmenge an Feedback bekommen, in Form von Kommentaren zu Videos genauso wie durch Messages dort - von Leuten die unter Mobbing zu leiden haben (online, und auch offline).
Ich habe auch Blogs zum Thema Mobbing geschrieben, darunter "Wenn die Mobbing-Kette sich fortsetzt" und "Wenn Mobbing zu viel wird: Und dann bin ich einfach ausgerastet!" - der zweite der genannten Blogs beschäftigt sich mit dem australischen Jugendlichen Casey, der sich gegen einen Mobber zur Wehr gesetzt und zurückgeschlagen hat, weswegen er weltweit massiv als "Held" gefeiert wurde, und was sich außerdem einen wilden und menschenverachtenden Internet-Mob hat aufbranden lassen gegen Caseys Mobber - was ich, wenn mal Klartext reden darf, als alarmierendes Zeichen von
Ignoranz bezeichne, und was ich außerdem für
gefährlich für Mobber und ihre Opfer gleichermaßen halte,
Jeder ist eingeladen, sich meinen Blog durchzulesen, und wenn Euch etwas dazu durch den Kopf geht, dann lasst es mich bitte durch einen Kommentar wissen!
Ich habe meinen Avatar (auf Offline: Mein Profilbild) auf Twitter und Facebook lila eingefärbt, als diese Option im Herbst 2010 erstmals angeboten wurde, und ich habe dies seitdem nicht wieder rückgängig gemacht - denn für mich ist dies eine Sache für jeden Tag: Jenen Mitgefühl zu zeigen, die geliebte Menschen durch Mobbing verloren haben und sie vermissen, und außerdem auch, um klar zu machen, dass meine Unterstützung nicht nach einem Tag endet, sondern dass ich für jedermann da bin, der mich braucht, sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr. Und ich tue, was in meiner Macht steht, mit Worten, und auch mit Taten.
Das ist es, was wir alle tun müssen. Jeden Tag. Und wie ich zuvor bereits gesagt habe: Je mehr dabei zusammen helfen, um so leichter wird es.
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Okay, und jetzt kommt die Sache von wegen "Gedanke im Kopf behalten",
die ich weiter oben angedeutet habe:
Es gibt viele Opfer. Und Mobber sind zahlreich, Aber die, die weder Opfer noch Mobber sind - ihre Zahl ist Legion!
Es ist Zeit für diese (im wahrsten Sinne des Wortes" "schweigende Mehrheit", endlich aufzustehen und etwas zu tun!
Und zwar nicht nur, Kinder und Jugendlichen zu verkünden, dass "Selbstmord nicht zur Debatte steht", wie ich es vor ein paar Tagen in einem (wirklich nicht hilfreichen!) Video-Kommentar gelesen habe. Und auch nicht dadurch, dass man ihnen sagt, es "durchzuhalten" und sie vielleicht noch zur Therapie schickt.
Wir dürfen nicht die ganze Last auf den Schultern derjenigen belassen, die zu Opfern gemacht werden. Wir dürfen sie nicht einfach nur dazu drängen "stark zu sein". Wir dürfen ihnen nicht einfach nur nichts weiter anbieten als die Hoffnung darauf, dass das Leben lebenswert ist. Dies stimmt natürlich, aber:
Wo soll diese zusätzliche Stärke denn herkommen? Wie sollen diese Kinder und Jugendlichen Trost oder neue Motivation finden in einer Vision, die aus nochmal drei, vier oder fünf Jahren Hölle auf Erden besteht?
Diese Kinder und Jugendlichen sind bereits jeden Tag gezwungen, bis an die Grenzen ihrer Kräfte zu gehen!
Einige von ihnen müssen sogar darüber hinaus gehen ... und das sind dann diejenigen, die wir verlieren - die es einfach nicht mehr ertragen können, und die sich dann das Leben nehmen.
Nein. All diese wohlgemeinten und von Herzen kommenden Gedanken, die ich weiter oben zusammengefasst habe, darüber, dass man stark sein muss und so weiter, sind gut - aber sie sind nicht gut genug. Wir müssen Verstärkung schicken ... Und das bedeutet: Wir werden gebraucht - wir selbst!
Wir müssen da sein und diesen Kindern und Jugendlichen helfen, an ihrer Seite sein, zu ihren Verbündeten werden in Situationen, in denen sie sich ihren Mobbern stellen müssen, und beitragen was wir nur können, um zu stoppen, was da passiert - den Missbrauch und die Misshandlungen stoppen, und wir müsse und in den Weg zwischen den Mobber und seiner Beute stellen!
Die jüngsten Selbstmorde von Jamey Rodemeyer (14) und Jamie Hubley (15) sind die bislang letzten in einer Reihe, die viel zu lang ist, als dass es irgendjemand, der ein Herz in seiner Brust hat, damit gut gehen könnte. Die beiden Jugendlichen sagen und sehr klar in ihren eigenen Worten, wo das wirkliche Problem liegt:
"Keiner in meiner Schule schert sich um die Verhütung von Selbstmord, während Ihr mich Schwuchtel nennt und mich fertig macht. (...) Ich sage wieder und wieder, wie sehr ich in der Schule gemobbt werde, aber keiner hört mir zu. Was muss ich denn tun, damit die Leute mir zuhören?"
-Jamey Rodemeyer
"Ich habe das Leben satt, wirklich. (...) Es ist einfach zu hart. Ich will nicht noch drei Jahre warten, es tut viel zu sehr weh."
-Jamie Hubley
Sie sagen uns und drängen uns, dass wir endlich aufstehen müssen und zu Verbündeten werden von jenen, die jeden Tag gemobbt, missbraucht und zu Opfern gemacht werden. Und wir müssen alle dabei zusammenarbeiten.
Wir müssen jeden einzelnen Tag zu einem Spirit Day machen.
Denn nur dann wird es besser werden.
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