Nicht meine Wenigkeit; nur ein Beispiel-Bild aus dem Internet |
Note: English version of this blog entry here.
Wenn Ihr, so wie ich, schon ein paar Jahresringe auf dem Buckel habt und (einfach ausgedrückt) schon ein bisschen älter seid, dann sied Ihr vielleicht auch schon in den späten 1960’er und frühen 1970’er Jahren auf der Welt gewesen.
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Wenn Ihr, so wie ich, schon ein paar Jahresringe auf dem Buckel habt und (einfach ausgedrückt) schon ein bisschen älter seid, dann sied Ihr vielleicht auch schon in den späten 1960’er und frühen 1970’er Jahren auf der Welt gewesen.
Und wenn dem so ist, dann wisst Ihr aus persönlicher Erfahrung, dass die Mode damals ein bisschen, na, ich will mal sagen grausam zu uns war, was Farben und Muster angeht, und auch in Bezug auf die Materialien, aus denen zum Beispiel Pullover gemacht waren. Diese Aussage ist, so im Rückblick besehen, wahr, und ich lasse mich da auf keine Diskussion ein, denn hier spricht jemand, der das alles erlebt und erlitten hat!
Und obgleich Modedesigner unserer Tage diese zumindest fragwürdige Periode der menschlichen Kultur wiederentdeckt haben, stehe fest ich zu meiner Aussage, dass Kleidung in jener Zeit nicht dafür gemacht war, besonders bequem oder tatsächlich stylish zu sein. Es waren Versuche, in eine neue Gefühlswelt hinüberzuschwingen und die Hemd-Krawatte-Anzug und Petticoat Attitüde der 1950’er Jahre hinter sich zu lassen, nehme ich mal an. Und weil dieses Bedürfnis offenbar ein recht dringliches war, sind die Designer damals möglicherweise ein bisschen ins Kraut geschossen - ganz egal, ob da jetzt Marihuana bei im Spiel war oder nicht. Können wir uns darauf einigen?
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Na, ich will jetzt hier aber nicht etwa einen Vortrag über Farben und Muster halten, sondern herausstellen, woraus insbesondere Pullover damals gemacht waren. Nicht viel Wolle war da zu finden, oder Baumwolle, oder sonstige, zumindest teilweise natürliche Materialien, sondern stattdessen viel Plastik mit verschiedenen Namen – nicht weiter wichtig.
Der Effekt, den diese Pullover auf meine Haare hatte … darüber möchte ich heute sprechen!
Auch hier ist nicht der Autor selbst im Bild ... er hat übrigens viel längeres Haar, haha :-)! |
Man zog die Pullover also an, und dann (was noch schlimmer war) wieder aus, und dann wurde das Haar auf dem Kopf elektrifiziert, und zwar so, das man das elektrostatische Knistern auch aus der Ferne noch hören konnte, und man sah sogar Funken von den Haaren sprühen, wenn der Raum verdunkelt war! Und es war nicht nur das, sondern: Durch die statische Aufladung wurde das Haar irgendwie gruselig – es blieb sozusagen magnetisch am Gesicht und am Schädel kleben, auf wirklich sehr lästige Weise. Und Kämmen oder Bürsten war vollkommen nutzlos, denn jedes einzelne Haar schien plötzlich ein Eigenleben zu entwickeln..
Erinnert Ihr Euch an den Satz „Meister … es LEBT!!“ aus dem Roman (oder für das Jungvolk hier: aus dem Film) FRANKENSTEIN? Tja, diese Kreatur wurde ebenfalls durch Elektrizität zum Leben erweckt!
Ich habe das gehasst. Ernsthaft! Und ich war sooo glücklich als, durch das Fortschreiten der Evolution oder wodurch auch sonst immer sich die Dinge in der Mode wandelten und die meisten Pullover damit aufhörten, Schabernack mit meinen Haaren zu treiben. Puuha!
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Nun ja … ein bisschen zu früh puuha gesagt, wie’s scheint …
Jawohl, lange Haare ... |
Ihr müsst wissen: Zum zweiten Mal in meinem Leben habe ich nun langes Haar. Sehr langes Haar. Wirklich richtig langes Haar. Die längsten haare, die je ein männlicher Vorfahr von mir hatte – na, jedenfalls so weit ich das weiß. Und ich beabsichtige, dies auch noch eine Weile lang so zu halten. Im Prinzip, jedenfalls …
Allerdings … Es gibt da etwas, das mich ins Grübeln gebracht hat.
Es hat vor etwas mehr als einem halben Jahr angefangen. Mein Haar hat auf einen Schlag damit begonnen, wieder diese elektrischen Attitüden an den Tag zu legen, die ich weiter oben beschrieben habe … Und das ist passiert, ohne dass ich meinen Kleidungs-Stil etwa zurück zu Klamotten aus den 1970’er Jahren entwickelt habe. Es war einfach so, dass beim Haare bürsten urplötzlich wieder diese wohlbekannte statische Aufladung da war, und dass mein Haar wieder in altbewährter Manier an meinem Gesicht klebte. Und Ihr dürft mir glauben: Dass ich mittlerweile einen Bart trage, ist in dieser Sache alles andere als hilfreich!
Es hat vor etwas mehr als einem halben Jahr angefangen. Mein Haar hat auf einen Schlag damit begonnen, wieder diese elektrischen Attitüden an den Tag zu legen, die ich weiter oben beschrieben habe … Und das ist passiert, ohne dass ich meinen Kleidungs-Stil etwa zurück zu Klamotten aus den 1970’er Jahren entwickelt habe. Es war einfach so, dass beim Haare bürsten urplötzlich wieder diese wohlbekannte statische Aufladung da war, und dass mein Haar wieder in altbewährter Manier an meinem Gesicht klebte. Und Ihr dürft mir glauben: Dass ich mittlerweile einen Bart trage, ist in dieser Sache alles andere als hilfreich!
Dieses „Festsaugen und Pappen“ ist schon mit kurzem Haar nervig — aber mit dem, was ich mittlerweile auf meinem Kopf habe, wird die Sache schlicht und ergreifen grotesk. Ich habe das Ganze von Anfang an nicht gemocht und daher versucht, die Ursache zu finden, die die Lästigkeit ausgelöst hatte.
Da ich seit Jahren immer das gleiche Shampoo verwende, konnte dies nicht der Bösewicht sein, der auf einmal meine Mähne so in Aufruhr gebracht hatte. Deshalb dachte ich einen Schritt weiter: Die Haarbürste! Denn die elektrische Aufladung ging immer dann los, wenn ich mein Haar bürstete.
Also habe ich nun versucht, mein Haar auf andere Weise zu bürsten: Langsamer, oder auch schneller als gewöhnlich. Ich hielt mein Haar mit der anderen Hand fest, um möglicherweise die elektrische Ladung abzuleiten (Haha, bitte um Nachsicht … in Physik bin ich eine Niete!), und ich habe auch versucht, meine Bürste von den Rückständen zu reinigen, die sich an den Borsten ansammeln — es ging soweit, dass ich die Bürste über Nacht in Spülmittelwasser eingeweicht und am nächsten Morgen den Schmadder entfernt habe.
Der Effekt war zweigestaltig: Meine Bürste muss vermutlich die sauberste Bürste in unserer Region der Galaxie gewesen sein. Aber meinen Haaren war das schnurz — bei jedem neuen Versuch, ihnen Richtung und modischen Pfiff (oder was auch immer) zu verleihen, zelebrierten sie wieder den Aufstand.
Also habe ich eine Entscheidung getroffen … Da ich annahm, dass die Metallborsten der Bürste der wahre Grund für den gefürchteten 1970’er Haar-Elektroschock-Effekt waren (und in echter Entrüstung über meine gute Haarbürste, die mir seit bestimmt fünf Jahren stets gute Dienste geleistet hatte!), habe ich mir eine neue Haarbürste gekauft. Sie ist von schicker schwarzer Farbe und hat Plastikborsten.
Problem gelöst? Nö. Es knistert immer noch, wenn ich bürste, und mein Haar schlängelt und schmiegt sich um mein Gesicht wie eine Seeanemone um einen Clownfisch.
Das einzige, das, wie ich herausgefunden habe, in der Lage ist, „die Spannung zu brechen“, ist, wenn ich meine Hände mit Wasser benetze und diese Feuchtigkeit dann in meine Haare bringe. Dann vergeht jedes Funken schlagen. Ist aber nicht gut, denn dann wird mein Haar feucht und schwer, auch wenn ich das gar nicht will.
Klarer Fall von Fashion Victim, richtig?
Deshalb möchte ich mich nun an dieser Stelle bei meiner alten Haarbürste entschuldigen … Ich habe eine lange und erfolgreiche Beziehung beendet, ein Partnership in Style, und zwar wegen einer falschen Schlussfolgerung. Sherlock Holmes rotiert jetzt wahrscheinlich in seinem Grab …
Gehab Dich wohl, Bürsti — wohin auch immer Deine Reise, die in meinem Mülleimer begonnen hat, Dich auch verschlagen haben mag.
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Aber — ich glaube immer noch, das irgendwas im Gange ist in Sachen Haarbürsten und meinem statischen Ladungsproblem. Schaut Euch mal dieses letzte Bild hier an … Ich schwöre, dass es keine Fälschung ist:
Wollt Ihr mich auf den Arm nehmen?? ICH KANN DEN SCHALTER SEHEN !! |
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2 comments:
hey Michael,
da ich, wie du, Langhaarträger-in bin, kenne ich das Problem.
Deine neue Bürste, sieht aus, wie die von meinem Hund "Monty":))))
Die hatte auch diesen Knopf und sollte antistatische Wirkung haben.
Ich finde deine langen Haare super und wenn du willst, schicke ich dir einen guten Tip zum Thema Haarlotion, auf absolut natürlicher Basis. Ich benutze es, aus genau dem gleichen Grund und mir hilft es:)
Gottseidank ist das NICHT meine neue Bürste, haha!
Ich bin beim Recherchieren über dieses Bild gestolpert und habe echt lachen müssen. Also dachte ich mir: Komm mit, Du wirst auch noch in den Blog reingepackt - Statik auf Knopfddruck? Nicht mit mir :-)!
Gute Tips sind immer gern gesehen, also ruhig her damit.
Ich selbst habe da was gefunden, was mich ebenfalls zum Schmunzeln gebracht hat:
Man soll Weichspüler-Tücher (die Teile, die man in den Wäschetrockner geben kann) nehmen und sich damit durchs Haar fahren. Das wirke antistatisch, heißt es. Die Dinger seien auch gut für unterwegs geeignet - na, dummerweise habe ich kein Handtäschchen :-))) ... Und in Sachen Duft könne man ja auch noch wählen, was einem gefällt.
Schöne neue Welt - wenn's ganz hart kommt: Lenor hilft xD!
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