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Bully
Dokumentation
USA 2011
Konzeption und Regie
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Die Dokumentation "Bully" von Filmemacher Lee Hirsch wird in den USA am 9. März 2009 in die Kinos kommen [Update: Der Release wurde auf den 30. März verschoben, wegen der Sache, über die ich hier berichte].
In diesem beeindruckenden Film folgt Hirsch dem alltäglichen Leben von mehreren amerikanischen Teenagern, von denen jeder einzelne in der Schule massiv gemobbt wird ...
Zwei dieser Jugendlichen, ein 17-jähriger Teenager und ein 11 Jahre alter Junge, konnten irgendwann den täglichen Missbrauch und die Folter nicht mehr ertragen, die sie durchmachen mussten, und haben sich deshalb sogar das Leben genommen.
Alex |
Die Kinder und Jugendlichen, die Teil dieses Filmprojekts sind, geben den Zuschauern einen authentischen und zugleich sehr emotionalen Einblick in ihr tägliches Leben in der Schule und zu Hause.
Von den Bildern des Films illustriert, stehen ihre Berichte übere ihre Leiden durch Mobber stellvertretend für das tägliche Schicksal zahlloser anderer Kinder und Teenager, sowohl in den USA als auch weltweit.
Kirk Smalley, der Vater von Ty Field-Smalley (1998 - 2010) |
Die Eltern jener zwei Jugendlichen, die tragischerweise nicht mehr unter uns sind, versuchen irgendwie mit ihrer Trauer umzugehen, indem sie selbst den Kampf gegen Mobbing aufnehmen:
Sie wurden zu entschlossenen und gleichzeitig einfühlsamen Kampagnen-Betreibern und Aufklärern, die Vorträge an Schulen halten und auf diese Weise versuchen, etwas zu verändern - in dem Bestreben, über das herzzerreißende Schicksal ihrer Kinder zu sprechen, um damit Mobbing verhindern zu helfen und dadurch hoffentlich sogar Leben zu retten.
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Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass "Bully" ein Film ist, den wirklich jeder sehen muss. Er ist auf vielen Festivals sehr erfolgreich gewesen, genauso wie bei Aufführungen in einzelnen Schulen und Kinos. Das gleiche gilt für die Vorträge vom Lee Hirsch und den Eltern aus dem Film, die die Herzen zahlreicher Schüler und Lehrer überall im Land erreicht haben.
Doch im Hinblick auf den anstehenden Kinostart hat "Bully" nun einen üblen Schlag einstecken müssen, der einen fassungslos macht:
Weil Mobber in einigen wenigen Szenen des Films derbe Worte benutzen, hat die Motion Picture Association of America (MPAA) die Dokumentation "Bully" mit "R — Restricted" bewertet. Und dies bedeutet, dass Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren den Film nur in Begleitung eines Elternteils oder eines erwachsenen Sorgeberechtigten anschauen dürfen!
Weil Mobber in einigen wenigen Szenen des Films derbe Worte benutzen, hat die Motion Picture Association of America (MPAA) die Dokumentation "Bully" mit "R — Restricted" bewertet. Und dies bedeutet, dass Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren den Film nur in Begleitung eines Elternteils oder eines erwachsenen Sorgeberechtigten anschauen dürfen!
"Piep, piep, piep piep. PIEP!" Nicht für diesen Jungen, fürchte ich! |
Wenn ich fragen darf:
Wo sind die Moralwächter der MPAA jeden Tag an den Schulen des Landes zu finden, wo Kinder und Jugendliche aller Altersstufen die Schimpfworte und die verbalen Attacken von jenen ertragen müssen, die beschließen, andere zu mobben?
Wo sind die Moralwächter der MPAA jeden Tag an den Schulen des Landes zu finden, wo Kinder und Jugendliche aller Altersstufen die Schimpfworte und die verbalen Attacken von jenen ertragen müssen, die beschließen, andere zu mobben?
Und wie werden die so immens wichtige Botschaft und die Wirkung von "Bully" jetzt ihr Publikum erreichen, um dazu beizutragen, ein Stück des so lange überfälligen Wandels zu bringen, und dies besser als je ein anderer Film zu diesem Thema es vermochte?
Ernsthaft, MPAA: Das kann doch nicht Euer Ernst sein!
Hört damit auf, Mobber auf unglaublich perfide Art zu hofieren und zu unterstützen, indem Ihr es einen wichtigen Film beinahe unmöglich macht, sein Haupt-Zielpublikum zu erreichen!
"Nichts hören. Nichts sehen. Nichts sagen." Auf diese Art kommt KEINE Veränderung zustande! |
Hört auf, nach der Drei-Affen-Regel zu spielen, die so schmerzhaft omni-präsent geworden in Amerika, dem Land der Zensur-"Pieps" im Fernsehen, und dem Land des "Nipplegate"!
Jene, die Ihr auf diese zutiefst lächerliche Art zu schützen versucht, werden in der Schule Tag für Tag Opfer von weit brutaleren Misshandlungen, als man sie tatsächlich in dem Film hören bekommt.
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Liebe Leser, hier ist etwas, dass Ihr tun könnt, um zu helfen, das empörende Votum der MPAA rückgängig zu machen:
Bitte schaut Euch diese Petition an
... und werdet aktiv, indem Ihr dort unterschreibt und damit die Sache von "Bully" unterstützt.
Eure Stimme wird gebraucht. Wir brauchen Veränderung, und wir müssen damit anfangen, indem wir Herzen verändern.
Helft "Bully", diese Herzen zu erreichen!
Vielen Dank.
~Michael
In "Bully" (und in "Mobbing") ist kein "R" |
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