Welcome - willkommen!


Blogging in English und auf Deutsch.
English: A key topic of this blog certainly is Bullying, and what can be done against it.
Deutsch: Ein Kernthema dieses Blogs is ganz sicherlich Mobbing, und was dagegen getan werden kann.
E: There are still lots of other topics here, too - feel free to cruise around and take a look :-)!
D: Es gibt aber auch noch viele andere Themen - schaut Euch einfach um :-)!
E: I look forward to comments on my blog entries!
D: Ich freue mich über Kommentare zu meinen Blog-Einträgen!

In the banner picture: Libera.

Saturday, October 1, 2011

Wenn die Mobbing-Kette sich fortsetzt - Jamey Rodemeyer

English version of this blog here.
______________________________



Die Eltern von Jamey Rodemeyer
geben ein Interview in der Today Show
(27. September 2011)

______________________________


Jamey Rodemeyer
Der durch schwulenfeindliches Mobbing (engl. Bullying) ausgelöste Selbstmord ("Bullycide") des 14-jährigen Jamey Rodemeyer aus Buffalo (New York, USA) ist vor beinahe zwei Wochen geschehen, am Sonntag, dem 18. September 2011.

Jameys Tod hat eine große Welle des Mitgefühls und der Trauer ausgelöst, es wurde intensiv in den Medien darüber berichtet und außerdem den Ruf nach einem neuen Gesetz laut werden lassen, das Mobbing in den USA zu einem eigenen Kriminaldelikt machen soll und zu einem "Hate Crime" (einem durch Hass auf eine Randgruppe motiviertes Verbrechen). Begründerin dieser Initiative ist der Popstar Lady Gaga.


Jaheem Herrera
Genau wie in dem Fall des elf Jahre alten Jaheem Herrera (der sich im Jahr 2009 wegen schwulenfeindlichem Mobbing das Leben nahm) und noch einigen weiteren mehr, haben der Spott und das Mobben nicht aufgehört, nachdem das Ziel der Anfeindungen verstorben war.

Die Mobbing-Kette setzt sich fort ...

Wie wir in dem Interview mit Jameys Eltern hören können, gehen seit Jameys Beerdigung Dinge vor sich, die eine bedrückende Ähnlichkeit mit dem haben, was sich vor einem Jahr in dem Fall von Jaheem zugetragen haben - eine Tatsache, die bereits für sich selbst genommen widerwärtig ist ... aber es kommt noch hinzu, dass die Dinge mittlerweile in einer Übelkeit erregenden Weise beschleunigt haben.

______________________________


"De mortuis nihil nisi bonum"

Diese lateinische Redensart geht auf den Philosophen Diogenes zurück. Übersetzt bedeutet sie "Über die Toten nicht, außer Gutes" - oder, in etwas gebräuchlicherer Formulierung:

"Man redet nicht schlecht über Tote."


Dies ist gedacht als ein Zeichen des Respekts und der Menschlichkeit, mit dem wir anerkennen, dass jeglicher irdischer Zwist und Streit zu enden hat, wenn ein Mensch die Grenze des Todes überschritten hat.

Und sogar, wenn wir die Worte des Philosophen nicht zitieren, gibt es nch eine andere Regeel, die hier zutrifft: "Wenn Du nichts Nettes zu sagen weißt, dann sage besser überhaupt nichts."

Grundsätzlich gilt: Wir führen keine Kriege, die über diese letzte Grenze hinaus gehen, und wir respektieren die Trauer jener, die einen geliebten Menschen verloren haben.

Offensichtlich hat dieses ungeschriebene Gesetz jedoch keine Bedeutung mehr für Mobber, deren Handlungen zu Zeiten, wo ihr Opfer noch am Leben ist, nur von Vorurteilen geleitet werden, von Gehässigkeit und von Menschenverachtung, und die anscheinend den Drang verspüren, dies auch dann noch aufrecht zu halten, nachdem sie einen Menschen dazu getrieben haben, sich das Leben zu nehmen.

In Jaheems Fall wurde dessen Schwester plötzlich das Opfer von Mobbern, und zwar ein Jahr nach dem Tod ihres Bruders, als sie plötzlich wegen seines Selbstmords verspottet und schikaniert wurde.

Ein Jahr später.

In dem hier eingefügten Interview erfahren wir nun: In Jameys Fall geht das Verspotten und Mobben von jemand, der gestorben ist, ebenfalls weiter ... aber es wird keinerlei "Schonfrist" von einem Jahr mehr eingeräumt. Die Mobber haben nur ein paar Tage verstreichen lassen, bevor sie ihr abstoßendes Verhalten wieder aufgenommen und neuen Schmerz und Trauer über all jene gebracht haben, deren Trauer und Schmerz über Jameys Tod noch so frisch ist.

______________________________


Was kann nun in Bezug auf dies getan werden? Was muss getan werden? Zwei Dinge.
Kirk Field-Smalley, Vater von Ty Field-Smalley
(der sich im Alter von 11 Jahren
wegen Mobbing das Leben genommen hat),
spricht zu Highschool-Schülern
http://on.fb.me/reYL9e
http://www.facebook.com/TheBullyProject
Zuerst einmal darf die Verwaltung der Schule dieses Verhalten nicht akzeptieren.

Das bedeutet, dass die Lehrer und der Rektor eine klare Stellung beziehen und aktive Schritte unternehmen müssen, um dieses menschenverachtende und verletzende Verhalten zu unterbinden.

Außerdem muss mit der Durchführung von sozialpädagogischen Workshops und Schüler-Beratungsprogrammen begonnen werden, um Mobbing vorzubeugen und es zu ermöglichen, ein friedliches und respektvolles Klima an Schulen zu schaffen, in dem sich alle Schüler sicher fühlen und darauf vertrauen können, im Falle eines Falles Unterstützung und Hilfe zu bekommen.

In Bezug auf das jedoch, was aktuell geschieht, sprich die Verunglimpfungen, die auch nach Jameys Tod noch über ihn verbreitet werden, reicht es nicht aus, jene Schüler, die diese widerlichen Dinge sagen, ein oder zwei Mal nachsitzen zu lassen. Hier sind intensive Gespräche und Beratung angezeigt, und es ist ebenfalls nötig die Eltern dieser Mobber mit auf den Plan zu rufen.

Nun, zugegeben: In einzelnen Fällen kann das Einbeziehen der Eltern aufdecken, dass manche der Mobber ihr gehässiges Verhalten von jenen abgeschaut haben, die sie großziehen - dass sie in ihren Rollenvorbilder haben. Leider bin ich sehr sicher, dass Leute wie der ehemalige Schulamts-Vizepräsident Clint McCance aus dem amerikanischen Bundesstaat Arkansas keine Einzelfälle sind in Bezug darauf, ihr eigenes unsoziales Verhalten und ihre Phobien ungefiltert an ihre Kinder weiterzugeben ...

Auf jeden Fall haben Eltern ein Maß an Verantwortung für ihre Kinder zu tragen - selbst wenn diese Kinder bereits Teenager sind oder bald schon junge Erwachsene sein werden. Und deshalb müssen die Eltern der Mobber in die Gleichung eingefügt werden, damit sie einen aktiven Anteil daran haben, eine Veränderung der Situation zu bewirken.

Und der zweite von den Punkten, die ich weiter oben angerissen habe, ist: Alle Schülerinnen und Schüler sind dazu aufgerufen, selbst ebenfalls "Nein!" zu sagen.

Dies ist eine Situation, in der Jameys Freunde in der Schule sich für sein Andenken stark machen müssen. Und dies gilt ebenfalls für all jene anderen Schüler, die Jamey vielleicht kaum gekannt haben, als er noch gelebt hat - und die nun aber sehr genau wissen, wer er war.

Kein Schüler kann und darf akzeptieren, was jene Mobber tun, die Jamey sogar noch über das Grab hinaus schikanieren und damit jenen weh tun, die Jamey geliebt haben.

Das Gute daran ist: Jene, die aufstehen und gegen diese Abscheulichkeit vorgehen, haben eine Menge Trümpfe auf der Hand in dieser traurigen, aber notwendigen Partie - denn für jeden Mobber dort draußen gibt es zehn Nicht-Mobber. Mindestens. Und eine solche Masse an Leuten kann große Wirkung haben, sogar vollkommen ohne mit körperlicher oder psychischer Gewalt zurückzuschlagen (und ohne sich damit auf das Niveau der Mobber hinunter zu lassen)!

Lehrer müssen ihre Schüler ermutigen und befähigen, unausgesetzt Stellung zu beziehen gegen Mobbing, und gemeinsam dagegen vorzugehen, wenn die Rechte, das Wohlergehen und die Würde eines einzelnen Mitschülers in Gefahr sind - die Schüler müssen motiviert sein, das Opfer zu beschützen und Hilfe zu holen. Und die Lehrer müssen bereit sein, einzugreifen, sobald ihre Hilfe gebraucht wird!

Wenn alle an einer Schule gewillt und jederzeit bereit dazu ist, gegen Mobbing einzuschreiten, in dem Moment, wenn es geschieht, If everyone is ready and willing to help out against bullying while it happens, dann werden wir in der Tat in der Lage sein zu sagen

Mobbing Endet Hier - Bullying Stops Here - Bullying No Way!

______________________________

.

No comments: