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Tuesday, September 13, 2011

Das Mädchen, das die Welt für 5 Minuten zum Schweigen brachte

Englische Version dieses Blogs hier.
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Dies ist eine Rede, die beim Earth Summit
(Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung)
im Jahr 1992 in Rio de Janeiro (Brasilien) gehalten wurde,
von der damals 12 Jahre alten Severn Cullis-Suzuki aus Kanada.

Das Video, das von dieser Rede gemacht wurde, wurde bekannt als

The Girl who silenced the World for 5 Minutes
(Das Mädchen, das die Welt für 5 Minuten zum Schweigen brachte) 


Ich habe diese Rede ins Deutsche übersetzt.

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Hallo, mein Name ist Severn Suzuki, und ich spreche für E.C.O. - The Environmental Childrens Organisation. Wir sind eine Gruppe von 12- und 13-jährigen, die versuchen, etwas zu bewirken: Vanessa Suttie, Morgan Geisler, Michelle Quigg und ich.

Wir haben das Geld für unsere Reise hierher selbst aufgebracht, damit wir 5.000 Meilen hinter uns bringen konnten, um Euch Erwachsenen zu sagen, dass Ihr Euch ändern müsst. Meine Anwesenheit hier und heute hat keinerlei versteckten Plan. Ich kämpfe für meine Zukunft. Meine Zukunft zu verlieren ist nicht so, wie eine Wahl zu verlieren, oder ein paar Punkte am Aktienmarkt.

Ich bin hier, um für alle zukünftigen Generationen zu sprechen.

Ich bin hier, um für die verhungernden Kinder überall auf der Welt zu sprechen, deren Schreie ungehört verhallen.

Ich bin hier, um für die zahllosen Tiere zu sprechen, die auf diesem Planeten sterben, weil kein Lebensraum mehr für sie da ist.

Ich fürchte mich mittlerweile davor, hinaus in die Sonne zu gehen, weil Löcher in der Ozonschicht sind. Ich habe Angst davor, die Luft einzuatmen, weil ich nicht weiß, was für Chemikalien in ihr sind.

Und nun hören wir darüber, dass jeden Tag Tier- und Pflanzenarten aussterben — sie verschwinden für alle Zeit.

In meinem Leben habe ich davon geträumt, die großen Herden von wilden Tieren zu sehen, und Dschungel und Regenwälder voller Vögel und Schmetterlinge. Doch nun frage ich mich, ob all dies auch noch da sein wird, damit meine Kinder diese Dinge werden sehen können.

Als Sie so alt waren wie ich, mussten Sie sich da auch über solche Dinge Sorgen machen?


All dies geschieht direkt vor unseren Augen, und doch handeln wir so, als hätten wir alle Zeit der Welt, und alle Lösungen, die wir brauchen. Ich bin nur ein Kind, und ich habe nicht alle Lösungen - aber ich will, dass Sie erkennen, dass Sie sie auch nicht haben!

1. Sie wissen nicht, wie man das Loch in unserer Ozonschicht schließen kann.
2. Sie wissen nicht, wie man Lachse zurück in einen toten Fluss bringen kann.
3. Sie wissen nicht, wie man ein Tier zurück bringen kann, das jetzt ausgestorben ist.
4. Und Sie können keine Wälder dorthin zurück bringen, wo jetzt nur noch Wüste ist.

Wenn Sie nicht wissen, wie all dies zu reparieren ist, dann hören Sie damit auf, es kaputt zu machen!

Hier mögen Sie Delegierte Ihrer Regierungen sein, Businessleute, Organisatoren, Reporter oder Politiker — aber in Wirklichkeit sind Sie alle Mütter und Väter, Schwestern und Brüder, Tanten und Onkel. Und alle sind Sie irgendjemandes Kind.

Ich selbst bin nur ein Kind, aber dennoch weiß ich, dass wir alle Teil einer Familie sind, fünf Milliarden an der Zahl, und in der Tat umfasst unsere Familie 30 Millionen Spezies.

Ich bin nur ein Kind, und doch weiß ich, dass dies uns alle angeht, und dass wir wie eine einzige Welt handeln sollten, die ein gemeinsames Ziel hat.

In meiner Wut bin ich nicht blind, und in meiner Furcht habe ich doch keine Angst, der Welt zu sagen, was ich fühle.

In meinem Heimatland produzieren wir so viel Müll — wir kaufen und werfen weg, kaufen und werfen weg. Und doch teilen die Länder im Norden nicht mit den Bedürftigen. Obwohl wir mehr als genug haben, haben wir Angst davor, zu teilen. Wir haben Angst davor, etwas von unserem Wohlstand gort zu geben.

Und dies ist, was ein Kind zu uns gesagt hat:

"Ich wünschte, ich wäre reich.
Und wenn ich reich wäre,
dann würde ich allen Straßenkindern
Essen geben und Kleidung,
Medizin, Unterkunft,
und Liebe und Zuwendung."

Wenn ein Kind auf der Straße, das nichts besitzt, willens ist zu teilen, warum sind wir, die alles haben, immer noch so habgierig?

Ich kann nicht aufhören darüber nachzudenken, dass diese Kinder in meinem Alter sind, ud dass es einen unglaublichen Unterschied macht, wo man zur Welt gekommen ist — dass ich eines dieser Kinder sein könnte, die in den Favelas von Rio leben ... Ich könnte ein Kind sein, das in Somalia verhungert, ein Kriegsopfer im Mittleren Osten, oder ein Bettlerkind in Indien.

Ich bin nur ein Kind, und doch weiß ich: Wenn alles Geld, dass für Krieg ausgegeben wird, dafür verwendet würde, die Armut auszurotten und Lösungen für Umweltprobleme zu finden, dann würde diese Erde ein wundervoller Ort sein!

In der Schule, und sogar schon im Kindergarten, lehren Sie uns, dass wir uns in dieser Welt benehmen müssen. Sie lehren uns

1. dass man nicht mit anderen kämpfen soll,
2. dass man Dinge miteinander klärt,
3. dass man sich gegenseitig respektieren soll,
4. dass man seine eigene Unordnung aufräumt,
5. dass man keiner anderen Kreatur weh tut,
6. und dass man teilen und nicht habgierig sein soll.

Warum tun Sie dann all die Dinge, von denen Sie uns sagen, dass man sie nicht tun soll?

Vergessen Sie nicht, warum Sie an all diesen Konferenzen teilnehmen, und für wen Sie dies tun  — wir sind Ihre eigenen Kinder. Sie entscheiden darüber, in was for einer Art von Welt wir aufwachsen werden.

Eltern sollten in der Lage sein, ihre Kinder zu trösten, indem sie ihnen sagen, dass alles in Ordnung kommen wird, dass dies nicht das Ende der Welt ist, und dass wir alle tun, was in unserer Macht steht.

Aber ich glaube, dass Sie dies nicht mehr zu uns sagen können. Stehen wir überhaupt noch auf Ihrer Prioritätenliste?

Mein Vater sagt immer: "Du bist, was Du tust — nicht, was Du sagst."
Aber das, was Sie tun, bringt mich nachts zu Weinen.

Ihr Erwachsenen sagt, Ihr liebt uns.
Ich fordere Euch heraus:
Lasst Eure Taten Eure Worte widerspiegeln!

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